Kargush Pass und rein in den Wakhan Korridor
Tag 22 – Wir trinken Tee, suchen Tisch und einen Stuhl den wir gestern Abend vergessen haben. Packen alles ein uns quatschen noch mit einem Schweitzer Motorradfahrer. Auf die Nice Guys waren wir nicht, denn die sind seit dem letzten tadschikischen Bier im Hotel verschwunden.
Wir fahren also auf der M41, der Haupthandelsroute zwischen China und Tadschikistan, weiter. Gleich hinter Murgab befindet sich ein seltsamer Militärposten wo wir erneut Pässe und Visa vorzeigen müssen.
Wofür das gut ist weiss keiner, aber erneut wird mit Polizisten, Militärs und Zivilisten, dir Scheinbar mit 10 Personen aus einer 4 qm Hütte gekrabbelt kommen, auf unserer Motorhaube ungläubig unsere Herkunft diskutiert.
Dann geht es weiter an tollen Seen vorbei. Die beiden mit dem Fiat sehen wir wieder am Straßenrand . Die Straße wird immer schlechter.
Aber am dem Abzweig von der M41 auf den Kargush Pass, wird sie unmöglich. Kein Teer mehr für die kommenden 60 km. Das wäre gar nicht weiter schlimm, wenn nicht die hässlichen Querfräsungen wären bei denen das Auto in Hochfrequenz durchgeschüttelt wird. Zwischendurch immer wieder einfach nur Steinkuppen die aus dem Schotter gucken.
Den gesamten Pass durchfahren wir und legen bei bestem Sonnenschein noch eine Kaffeepause ein..
Aber es wird zwischenzeitlich schon sehr anspruchsvolles Gelände. Wasserdurchfahrten, Steile Anstiege und Ausweichwege wo einfach die Straße zusammengefallen ist. Und so kommt es auch das wir uns an Basti hinten links einen Platten fahren.
Weiter geht’s, man ist ja bald geübt. Der zweite Militär Posten zeigt sich. Wir müssen Hupen damit aus einer paar hundert Meter entfernten Militärbasis zwei Soldaten zu uns hoch gelaufen kommen. Wieder Papiere und Visa und die klapprige Schranke wird geöffnet.
Danach wird es alles Anders. An einem Abzeig entscheiden wir uns dafür möglichst weit vom nun zu sehenden afghanischen Grenzfluss zu bleiben. Und prompt steckt unser Basti im tiefen, weichen Sand fest.
Bei immer noch 3800 Metern Höhe graben wir den Wagen frei. Da aber keiner so richtig Luft bekommt brauchen wir für die Aktion gute 2 Stunden. Wir können endlich weiter fahren. Rechtzeitig, dachten wir, denn das Wetter wird ekelig. Eisiger Wind und Schneeregen. Als die Straße gerade mal wieder wegen einem ein Meter breiten Loch in der Fahrbahn umfahren werden muss, meldet Basti erneut: Reifenschaden. Gleiches zuvor gewechseltes Rad hat eine Riesen Delle und ich nun auch noch platt. Im Schneeregen bei gefühlten 0 Grad tauschen wir erneut hinten links das Rad. Nun haben wir kein Reserverad mehr. Scheiss Gefühl, zumal der „Weg" keineswegs besser wird. Ein entgegenkommender Holländer sagt uns das es noch 50 km so weiter geht. Und um 18.30 ist es bereits dunkel wie im Bärenarsch.
Der traumhafte Wakahan entwickelt sich für uns zur nächtlichen, endlosen Höllenfahrt. Deshalb beenden wir die Nachtfahrt gegen 20 Uhr an einer seltsamen Hütte. Das Junge Team macht es sich in der Hütte bequem und kriegen noch Mäusebesuch während die Alten sich auf die Autos aufteilen. So schnell sind wir selten eingeschlafen .