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Manchmal kommt es anders.....

Tag 14 - Als wir heute Morgen kurz hinter der Usbekischen Grenze aufwachten hatten wir keine großen Erwartungen an diesen Tag.

Wir wollen zum ehemaligen Aralsee von der Usbekischen Seite die alten Schiffe ansehen. Ansonsten erwarteten wir nur Wüste. Und viele langweilige Kilometer.

Doch das änderte sich bald! Die Straßenbeläge wechseln ständig und jedes mal muss man erneut herausfinden welche Fahrweise die Beste für den jeweiligen “Belag” ist. Und so haben wir einen Abschnitt auf dem man ab 70 km/h regelrecht über die Löcher fliegt, ohne einzuschlagen. Viel Verkehr ist hier nicht, also überholen wir gerade hintereinander, locker einen LKW. Der fängt plötzlich das Ausweichen einiger Löcher an und schlingert hin und her. Gleichzeitig wird die “Straße" hier etwas enger und wir müssen nach links ausweichen. Doch genau dort, und nur dort, war ein Loch in das wir beide nacheinander voll einschlagen. Ein heftiger Schlag knallt durch den Innenraum. Voll durchgeschlagen. Wir können weiter fahren, jedoch ist an Basti irgend etwas an der Achse krumm. Die Vorderräder stehen zusammen wie ein Schneepflug. Der Wagen wird schwer kontrollierbar und die Reifen quietschen bereits bei langsamer Fahrt.

Die “Ortschaften” liegen hier immer gleich 100-200 km auseinander. Und manchmal ist dort auch nur ein Bahnübergang oder ein Fußgänger Überweg der von Nirgendwo nach Nichts führt. Doch wir haben Glück. In dem nächsten, nennen wir es Dorf, namens Qo’ng’irot entdeckt Marvin einen Mechaniker. Woran er das erkannt hat erschließt sich uns nicht. Eine Art Doppelgarage mit geschlossenen, verrosteten Toren, daneben ein vollständig zerlegtes Auto. Marvin klopft an ein Fenster und der Goldzahn bestückte Typ nickt und kommt heraus. Auf einer Bank sitzend erklärt Marvin das Problem. Der Mann öffnet sofort das rechte Tor und schickt uns auf eine selbstgeschweisste Bühne aus Moniereisen. Ob das hält?? Ja, tut es, unter schwerem Ächtzen. Wir einigen uns mit dem Typen darauf die Spur zu korrigieren.

Mit Schweißbrenner und rostigem Werkzeug korrigieren wir halbwegs die Spur und ignorieren das Ursprungsproblem weil wir es nicht analysieren können. Benzinknappheit würde für Usbekistan angekündigt. Deshalb wundern wir uns über gleich relativ viele davon. Oft nur eine rostige alte Säule aus der irgend welche Zeiger heraus gucken, aber egal. Besser auffüllen. Ein lustiger Typ, der Englisch kann, kommt mit mir ins Gespräch und übersetzt immer wieder. Ich Frage ihn nach der Oktan Zahl. Worauf er meinte: 80 oder so. Es gibt hier keinen Standard. Aber "ein Kia macht damit keine Probleme", meinte er.

Wir fahren weiter nach Norden, zum ehemaligen Aralsee. Die Straße zum letzten Ort in dieser Richtung ist Mo’ynoq. Hier tobt das Leben. Überall freundlich winkende Menschen. Hier sieht uns wirklich jeder hinterher und jeder zweite winkt uns zu. In einem “Minimarket" kaufen wir noch ein paar Cola. Die gibt es überall. Dem herumlaufenden Mädchen schenken wir noch ein Kuscheltier. Die Tüten leeren wir am laufenden Band. Die strahlenden Kinderaugen haben aber gleichzeitig immer einen ungläubigen Ausdruck.

Am Horizont steht noch eine riesige Rauchsäule von einem Steppen / Waldbrand. Panik hat deswegen hier Keiner.

An der “Attraktion" angekommen ist schon ein bisschen was los. Oben am “Museum" wird gebaut und gepinselt. Eine Kasse gibt es nicht, das vergammelte Kaffee hat geschlossen. Im Hinterhof wuseln ein paar Leute rum und zwei betrunkene schreien sich unterhaltend an.

Die insgesamt 11 Schiffe sind schon cool. Wir wollen versuchen unsere Autos hinter den Schiffen zu parken. Also fahre ich Mupfel den Weg herunter und stecke auch schon 20 Meter weiter fest.

“Wir brauchen die Sandbleche"... diese erweisen sich jedoch in der Anwendung schwierig und wir können sowieso aufhören weil sofort ein Arbeiter mit seinem Traktor angefahren kommt und uns aus dem Sand zieht. Als Dankeschön bekommt er ein schönes Victorinox von und welches ich den 5 Herumstehenden Personen erklären muss.

Also Parken wir wo anders und sehen uns die Schiffe genauer an. Eine 3er Gruppe junger Russen quatscht uns auf englisch an ob wir heute Abend Musik hören wollten.

Sie würden hier schlafen wollen und luden uns quasi ein. Da wir aber keine Lust haben unsere Sachen alle herunter zu tragen mache ich noch ein paar Drohnen Aufnahmen und wir fahren zurück.

Der Schlafplatz heute ist etwas zwischen Kuhweide und Müllhalde.

Und es staubt wie Hölle. Egal was wir machen… überall ist Staub. Egal. Bei Sternenklarer Nacht genießen wir wieder unsere Survivalpacks und Erasco Dosen

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