So weit die Räder tragen
Tag 12 - Es ist bedenkt. Ein Glück. Die Nacht war ruhig, aber Morgens ruckelt der Wind immer wieder an den Zelten.
Nach einem schönen, selbst gemachten Kaffee machen wir uns auf nach Atyrau. Kann ja nicht so schlimm sein. Es sind ja nur noch 170 km ;-)
Als wir die Wagen fast komplett einräumen entdecken wir mal wieder einen Mangel. Das Rücklicht von Mupfel ist gebrochen und hält nicht mehr richtig. Also Panzertape drauf. Geht schon.
Irgend wann meldet Marvin Rappel Geräusche. Kein Wunder. Die sogenannte Hauptstraße hat Löcher so groß das ein Tigerpanzer rein passen würde.
Also an der nächsten Tanke auf die dafür vorgesehenen Rampen gefahren und den Unterfahrtschutz gerichtet. Der war verbogen. Der gesamte Unterboden ist schon jetzt total abgeranzt.
Man kann sich nicht aussuchen ob man durchschlägt, sondern nur wo. Unglaublich. Die LKW überholen rechts auf dem Schotter. Wir versuchen die Nebenstrecke im Sand. Die ist aber auch nicht viel besser.
Beim nächsten Knall hängt bei Mupfel die Steckdose der Anhängerkupplung runter und schleift hinter uns her.
Nächste Meldung an Basti: Euer Kennzeichen hängt auf halb Acht. Als wir stoppen ist es schon abgefallen. Es kommt nur in die Windschutzscheibe.
Und am Ende stoppen uns noch die Bullen. Bisher oft Glück gehabt. Jetzt erwischt es uns. Der Typ eigentlich ganz witzig, fragt nach der Fahrzeug Versicherung die wir natürlich mal wieder nicht haben. Er sagt immer wieder Protokoll, Strafe... (Das können sie sogar auf Deutsch) und für das Kennzeichen auch noch. Naja. Kein Problem, sage ich. Drei Mann machen sich daran es wieder an zuschrauben. Ich Frage immer wieder: Wie viel ist denn nun Protocol?? Er versucht eine englische Übersetzerin ans Telefon zu kriegen. Ich spreche kurz mit Ihr, zack Verbindung weg. Der zweite Bulle kommt aus dem Renault Geländewagen getrottelt. Guckt auf die Wagen, sieht mein "I Love Kasachstan" T-Shirt, Daumen hoch und winkt uns weiter. Nach einem Handschlag also wieder auf die "Bahn".
Unterwegs gehen wir noch in ein kasachisches Restaurant. Da dort keiner englisch spricht zeigen wir auf der Karte mehrere Gerichte an die wir auch alle erhalten. Wir wussten nur nicht das es sich um jeweils 3 Hauptgerichte handelte die Wir bestellt hatten. So probierten wir vieles einfach mal aus. Auf essen konnte das keiner.
Das war und dann doch zu unbequem.
Zeit vertrödelt. Plötzlich wird es dunkel und wir kommen in die Stadt Atyrau. Endlich. Wir beschließen eine billige Bude zu nehmen weil man in Stadtnähe keinen guten Schlafplatz mehr findet. Wir suchen wieder ein Hotel raus. Also so etwas wie unser Dachboden. Nur in dreckig. Naja. Ein echtes Abenteuer eben.
Fazit heute: 170 km. Ein Tag!
Den Abend lassen wir wieder einmal mit ein paar Tuborg ausklingen.